Fraunhofer PV-Anlage (96,8 kWp)
Die PV-Anlage war auf der Dachfläche des Gebäudes zu errichten. Aufgrund der Gebäudehöhe und der Umgebungsbebauung und Bepflanzung ist die Dachfläche verschattungsfrei. Verschattungen ergeben sich nur durch technische (z.B. Lüftungsauslässe) und bauliche Aufbauten (wie Lichtbänder, Aufzugsschächte). Diese Einschränkungen wurden im Dachbelegungsplan mit der Ausführungsplanung berücksichtigt.
Basierend auf der Ausführungsplanung sowie unserer PV*-SOL Planung und Simulation montierten wir die PV-Module als 15° aufgeständerte Anlage mit Südostausrichtung analog Gebäudeausrichtung parallel zur Längsseite des Gebäudes. Verbaut wurden 225 monokristalline PV-Module (Glas/Glas) in Halbzellen-Technologie in der Leistungsklasse 430W vom Hersteller Solarfabrik, die sich durch eine besonders hohe Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auszeichnen. Die Montage und Installation weiterer PV-Komponenten (Wechselrichter etc.) erfolgte im Kellergeschoß des Gebäudes unter Nutzung vorhandener bzw. neu zu montierender Kabeltrassen AC-seitig an das vorgelagerte Netz.
Für den Aufbau und den Betrieb der Anlagen sind die allgemein anerkannten Regeln der Technik und Gesetze anzuwenden und umzusetzen. Diese sind bei Anschluss der Anlage an das Niederspannungsnetz die VDE-AR-N 4100:2019-04 Technische Regeln für den Anschluss von Kundenanlagen an das Niederspannungsnetz und deren Betrieb (TAR Niederspannung)) sowie die VDE-AR-N 4105:2018-11 (Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz – Technische Mindestanforderungen für Anschluss und Parallelbetrieb von Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz).
Die Konzeption, Errichtung und Inbetriebnahme der PV-Anlage
entspricht den einschlägigen und aktuellen Normen (DIN VDE 0126-23 / EN 62446) und den Einspeisekriterien des Netzbetreibers.
Die Angabe der statischen Kriterien entsprechend der Modultechnologie für die Beurteilung der statischen Auswirkungen auf die Gebäudekonstruktion hinsichtlich der statischen und dynamischen Lastreserven wurden durch die INOTEC eingeholt und dem AG zur statischen Beurteilung übergeben.
Es ist sichergestellt, dass die Funktionsfähigkeit der Dächer durch die Errichtung der PV- Anlagen gewährleistet bleibt und nicht beeinträchtigt wird. Die Dimensionierung der verwendeten DC- und AC-Kabel, um die prozentuale Verlustleitung von < 1% sicherzustellen (gleichstromseitig und wechselstromseitig):
- Verwendung geeigneter, anwendungsgeprüfter Stecker und Buchsen für Kabelverbindungen Kabel sind weitestgehend in UV-, witterungs- und temperaturbeständigen Schutzrohren, Schutzschläuchen oder Schutzkanälen zu führen, so dass mechanische Beschädigungen bzw. auch Auswirkungen der UV-Strahlung auch mit Langzeiteinwirkung verhindert werden.
Optimierte PV-Modulzusammenstellung mit Optimierung der Wechselrichterauslegung:
Der Wechselrichter ist so zu dimensionieren, dass er in seinem besten Arbeitsbereich über möglichst lange Zeit am Tag betrieben wird.
Hierfür ist ein optimiertes Auslegungsverhältnis der maximalen Wechselrichter Ausgangsleistung (PAC max) zur Generatorleistung (PDC nenn) sicherzustellen und nachzuweisen.
Durch entsprechende Wahl der Solarmodul- und Wechselrichtertechnologie incl. Zubehör und Ausrichtung war die Dachfläche unter dem Aspekt des maximal möglichen Ertrages bestmöglich auszulasten.
In dem vorhandenen Schaltraum wurde unsere Niederspannungshauptverteilung mit entsprechenden NH-Sicherungsabgänge nachgerüstet.
Die gesamte Anlage ist als netzgekoppelte Anlage zu installieren.
Der erzeugte Strom wird formal über die vorhandenen Niederspannungshauptverteilung im Kellerbereich des Technikums (verbundenes Nachbargebäude) und die vorgelagerte kundenseitige Trafostation in das Mittelspannungsnetz des örtlichen Netzbetreibers (VNB) eingespeist.
Die vorhandene Blitzschutzanlage wurde für die Aufstellung der PV-Anlage angepasst. Von der Dachfläche des Gebäudes ist mittels Nutzung eines vorhandenen Lüftungsschachtes (Abluft, Abmessungen ca. 1,25 x 1,50 m) aus Stahlbeton eine Kabelverbindung in das Kellergeschoß möglich.
Die Zustimmung seitens des Brandschutzsachverständigen liegt vor.
Die Montage der Trassen und die Leitungslegung innerhalb des Lüftungsschachtes wurde von uns vorgenommen, entsprechende Brandschotts errichtet.
Funktionelle Vollständigkeit der Gesamtanlage einschließlich Elektroinstallation für die Einspeisung in das Versorgungsnetz mit abgestimmtem Monitoring- Komponenten unter Berücksichtigung der räumlichen und Installationsverhältnisse innerhalb und außerhalb des Gebäudes lag in unserem Leistungsumfang.
Daneben ist die Installation von Blitz- und Überspannungsschutz mit Einbindung in die bestehenden Gebäudeschutzinstallationen einzubeziehen. Anlagenmonitoring (Möglichkeiten der Überwachung und Betriebsführung der Anlage nach Steuerungs-, Diagnose-, internen und externen Auswerte-, Fernbedienungs-, Fernwartungs-, Fernauswertemöglichkeiten, Datenschnittstellen) seitens des Herstellers Wechselrichter. Eine externe Fernwartung und Fernüberwachung wird seitens des Auftraggebers aktuell nicht zugelassen. Die entsprechenden Anforderungen an die Datensicherheit seitens des Auftraggebers sind zu berücksichtigen. Konzeption, Errichtung und Inbetriebnahme der PV-Anlage entspricht den einschlägigen und aktuellen Normen (DIN VDE 0126-23 / EN 62446) und den Einspeisekriterien des Netzbetreibers.
Die folgenden Punkte sind zu beachten:
Die erforderliche Messtechnik zur korrekten Bilanzierung und Abrechnung der Strommengen ergibt sich aus den rechtlichen und technischen Vorgaben.
- Die Erfassung der bezogenen und eingespeisten Energie erfolgt in der Regel über einen Zweirichtungszähler.
- Ab 7 kW installierter Leistung ist der Einsatz von sog. intelligenten Messsystemen (fernauslesbar) vorgeschrieben.
Aufgrund der Anlagengröße ist ein externer, zentraler NA-Schutz notwendig: Gemäß Ihrer Anmeldung soll eine technische Einrichtung zur Reduzierung der Einspeiseleistung (Funkrundsteuergerät) zum Einsatz kommen.
Für dessen Montage ist ein Raum für Zusatzanwendungen im Zählerplatz gemäß VDE-AR-N 4100 vorzusehen.